Der Verein
Das FrauenGesundheitsZentrum München e.V. ist ein gemeinnütziger Verein und Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband e.V. sowie im Bundesverband der Frauengesundheitszentren e.V.
Unser Verein besteht aus den Vorständinnen, der Geschäftsführung, festen und freien Mitarbeiterinnen und Ehrenamtlichen.
Vorständinnen
Hasret Aydin
Heilerziehungspflegerin, Trainerin für Frauenbeauftragte, Übersetzerin in leichte Sprache, Moderatorin für Persönliche Zukunftsplanung.
Die Gleichberechtigung, Chancengleichheit und Inklusion von Frauen ist für mich seit vielen Jahren ein Herzensthema.
Durch meine Tätigkeit im FGZ möchte ich nicht nur Frauen stärken, sondern die Gesellschaft auf die Bedarfe von Frauen aufmerksam machen, aufklären und neue Wege öffnen.
Dabei bin ich davon überzeugt, dass Vielfalt immer positiv ist!
Monika Renner, Stadträtin a. D.
Ein wichtiger Ausgangspunkt meiner aktiven politischen Arbeit war und ist Politik für Frauenanliegen und gleiche Rechte für Frauen.
In diesem Zusammenhang habe ich mich auch früh mit der amerikanischen Frauenbewegung beschäftigt, die schon sehr früh Frauengesundheit als eigene medizinische Fachrichtung erkannte. Als gewählte Münchner Stadträtin (1990-2014) konnte ich das Thema in die städtische Gesundheitspolitik einbringen und hatte u.a. mit dem FrauenGesundheitsZentrum bis zum heutigen Tag die beste Zusammenarbeit. Die Arbeit im FGZ ist von hohem Engagement und auf der Höhe der Zeit!
Cornelia Baur, Dr. med.
Ärztin für tiergestützte Therapie, Diaphragma- und Portiokappenanpassung, NFP-Beraterin nach Sensiplan und Mamma-Care Trainerin.
Ich schätze die kollegiale Zusammenarbeit und die Atmosphäre des FGZ sehr. Zudem bin ich eine überzeugte Vertreterin der hormonfreien Verhütung und liebe es den Frauen aufzuzeigen, was für eine „Wunderwerkstatt“ ihr eigener Körper ist. Leider wird auch in der heutigen Zeit immer noch den meisten Mädchen und Frauen zu wenig Wissen über ihren eigenen Körper und dessen Funktionsweise vermittelt. Es wunderbar, dass sich das FGZ u.a. dieser Problematik widmet und ich das FGZ durch mein Mitwirken unterstützen kann.
Ordentliche Mitfrauen* und fördernde Mitfrauen*
Wir freuen uns über neue Mitfrauen*, die das FGZ aktiv oder passiv unterstützen.
Es gibt 2 Möglichkeiten dem Verein beizutreten:
- als ordentliche Mitfrau*: Frauen, die aktiv haupt- oder ehrenamtlich im FGZ mitarbeiten und/oder unsere Arbeit aktiv mitgestalten möchten. Ordentliche Mitfrauen haben Sitz und Stimme, das heißt Sie können an der Mitfrauen*versammlung teilnehmen und dort abstimmen. Sie erhalten 40% Ermäßigung auf unsere Veranstaltungen.
Sprechen Sie uns an, wenn Sie ordentliche Mitfrau* werden möchten – Kontakt » - als fördernde Mitfrau*: Sie unterstützen Sie den Verein durch Ihren Förderbeitrag. Sie können an den Mitfrauen*versammlungen ohne Stimmrecht teilnehmen. Fördernde Mitfrauen* erhalten 20% Ermäßigung auf alle Veranstaltungen. Hier finden Sie den Förderfrauen-Antrag.
Weitere Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie hier »
Unsere Geschichte
1984 entstand im KOFRA (Kommunikationszentrum für Frauen in der Arbeitssituation) eine Gruppe, die sich kritisch mit dem Gesundheitssystem auseinandersetzte. Unter ihrem Leitsatz „Wir erobern uns unseren Körper zurück“begannen die Frauen ein Konzept für ein FrauenGesundheitsZentrum zu entwickeln. Sie mieteten 1985 einen Raum im neu gegründeten „Treibhaus – Haus für Frauenprojekte“ an, renovierten ihn und boten erste Kurse zu Themen wie„psychosomatische Erkrankungen“, „Angst vor AIDS“, „Menstruation“ und „Körperwahrnehmung als Frau“. Seit April 1986 finanzierte der Münchner Initiativenfonds die Sachkosten der bis dahin rein ehrenamtlich arbeitenden Gruppe, die am 16. Oktober den eingetragenen, gemeinnützigen Verein „Initiative FrauenGesundheitsZentrum München e.V.“ gründete. Das Kursangebot wurde erweitert um Themen wie „natürliche Verhütung“, „Schwangerschaft und Geburtsvorbereitung“ oder „Arbeit und Gesundheit“.
In der Folgezeit verließen vier der ursprünglich acht Gründungsfrauen aus unterschiedlichen Gründen das Team. Sechs neue Frauen kamen hinzu und mit ihnen auch neue Themen, z.B. Selbstuntersuchung, Schwangerenselbsthilfe, weibliche Sexualität oder Tanz. Das FGZ trat dem Verband der Frauengesundheitszentren in Deutschland bei.
1988 brachte eine entscheidende Wende: Die Stadt München bewilligte eine halbe Sozialpädagoginnenstelle und vom Arbeitsamt kamen Gelder für eine Vollzeit-Psychologinnen-ABM-Stelle. Damit konnte das FGZ seine Arbeit ausweiten und professionalisieren. Kontinuierliche Beratung und Krisenintervention zu Psychosomatik und Wechseljahre wurden möglich. Mehr Frauen und mehr Ideen kamen hinzu. Diaphragma, Yoga, Brustgesundheit und ungewollte Kinderlosigkeit waren gefragte Themen. Ab März 1989 ein weiterer Schritt in Richtung Kontinuität: die Stadt München nahm das FGZ in die Regelförderung auf und das Projekt schloss sich dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV)an. Das feste Team war mittlerweile auf zehn Frauen angewachsen.
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Es folgte eine herausfordernde Phase: 1990 werden dem FGZ die Räume in der Güllstraße 3 zum Jahresende 1992 gekündigt, das Projekt musste sich also mittelfristig eine neue Bleibe suchen. Zwei Mitarbeiterinnen verließen das Team, gleichzeitig weiteten sich die Themen immer mehr aus. Ebenso entstanden erste Gesprächsgruppen für Lesben und die Kontakte zu niedergelassenen FrauenärztInnen oder HeilpraktikerInnen wurden intensiviert. Die Stadt übernahm die Finanzierung der ausgelaufenen ABM-Stelle. Im Oktober 1992 erfolgte der Umzug in große und schöne Räume in der Nymphenburger Straße 38.
1994 verbesserte sich die Situation spürbar, als die Stadt München eine zweite Psychologinnenstelle und 1995 auch eine Verwaltungsstelle nach dem Bundessozialhilfegesetz bewilligte. Das Projekt „Positive Frauen“ (HIV/Aids) wurde 1995 Bestandteil des FGZ und wird seit 1995 durch das Bayerische Gesundheitsministerium gefördert – anfangs mit eine halben, seit dem Jahr 2000 mit einer ganzen Personalstelle.
1996 schloss das FGZ den ersten der bis heute bestehenden Drei-Jahres-Verträge mit der Stadt. Dies ist bis heute eine große Verbesserung für die Planungssicherheit. 2001 änderte der Verein seinen Namen in FrauenGesundheitsZentrum München e.V. Mit dem Anfang des neuen Jahrtausends beschloss das Team die einzelnen Zielgruppen noch differenzierter anzusprechen. Um beispielsweise Frauen mit geringem Einkommen den Zugang zu erleichtern, staffelte das FGZ die Tarife neu, sodass weniger begüterte Frauen für die Teilnahme an den Angeboten nur einen minimalen Beitrag bezahlen müssen. Auch viele Angebote für Migrantinnen und geflüchtete Frauen und Mädchen wurden seither entwickelt.
Für seine Verdienste wurde das Projekt „Positive Frauen“ 2006 ausgezeichnet mit dem von der Stadt München jährlich vergebenen Anita-Augspurg-Preis zur Förderung der Gleichberechtigung für Frauen und Mädchen. Das Team des FGZ entwickelte sich weiter und in den folgenden Jahren kamen neue Themen wie Gendermedizin, Herzgesundheit oder Schilddrüse hinzu. Die ständig wachsende Zahl unserer Klientinnen führte dazu, dass wir 2010 noch einmal umgezogen sind in größere, schönere Räume gleich neben dem oben erwähnten Treibhaus, wo alles angefangen hat.
Von 2014-2017 hat das FGZ am Projekt „Interkulturelle Qualitätsentwicklung“ teilgenommen und wurde abschließend zertifiziert. Heute gehört das FGZ mit 9 festangestellten Mitarbeiterinnen und über 20 freien Mitarbeiterinnen zu den anerkannten Projekten der Münchner Frauen- und Lesbenbewegung.
Wir danken an dieser Stelle allen Frauen, die sich mit ihrer Kraft und ihren Ideen für das FrauenGesundheitsZentrum eingesetzt haben. Nur so konnten wir wachsen und das erreichen, was wir jetzt sind, eine fest etablierte Anlaufstelle für Frauengesundheit in München.