Das Projekt „Positive Frauen“ des FrauenGesundheitsZentrums hat den Anita-Augspurg-Preis 2005 der Landeshauptstadt München bekommen!

Am Montag, den 13.03.2006 wurde er in einer feierlichen Festveranstaltung im Alten Rathaussaal an Ulrike Sonnenberg-Schwan überreicht.

Das Projekt unterstützt Frauen, die mit HIV leben, informiert Mädchen und Frauen über HIV/Aids und andere sexuell übertragbare Infektionen, will ihr Schutzverhalten stärken und setzt sich gegen die Diskriminierung von Menschen mit HIV ein. Die Fortbildung von medizinischen und psychosozialen Fachkräften ist ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der Arbeit. Mehr zur Arbeit des Projektes „Positive Frauen“ finden Sie hier.

Stadträtin Lydia Dietrich griff in ihrer Rede die mutige und kämpferische Arbeit und Lebensweise von Anita Augspurg und deren Lebensgefährtin Lida Gustava Heymann auf. Sie betonte, dass nur durch Vorgaben auf Gesetzesebene und nicht durch Absichtserklärungen die rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern verwirklicht werden kann.

Bürgermeisterin Christine Strobl beschrieb die Hemmnisse bei der Verwirklichung der Gleichstellung von Frauen auf allen Hierarchieebenen im Berufsleben. Vom unsinnigen Abheben auf das äußere Erscheinungsbild von Frauen (wie ist die Frisur von Angela Merkel heute?) bis zu den fehlenden Kinderbetreuungsangeboten liegt ein weites Feld an Unzumutbarem.

Die Laudatorin Dr. Bettina Marquis, Mitglied der Kommission zur Gleichstellung von Frauen der LH München, beschrieb die Wichtigkeit der Arbeit des preisgekrönten Projektes „Positive Frauen“. Sie legte dar, dass auch HIV und AIDS ein weibliches Gesicht haben, das kaum wahrgenommen wird. Das bundesweit einmalige Projekt des FrauenGesundheitsZentrums hat Vorbildfunktion für die frauenspezifische Arbeit im Bereich zu HIV mit allen dazu gehörenden Bereichen Prävention, Selbsthilfe, Beratung und Öffentlichkeitsarbeit.

Mitarbeiterinnen des HIV-Teams (2006):
Angelika Timmer, Ulrike Sonnenberg-Schwan, Christina Fleck(von links nach rechts)

Der Text der Verleihungsurkunde

Der Stadtrat der Landeshauptstadt München verleiht auf Grund des Beschlusses vom 8. Februar 2006 an das Projekt Positive Frauen des Münchner Frauengesundheitszentrums den Anita-Augspurg-Preis 2005.

In Europa ist das Bild der Krankheit AIDS in den Medien und in der Öffentlichkeit immer noch stark männlich geprägt. Die Situation von HIV-positiven Frauen findet hingegen, mit der Ausnahme der Opfer in Afrika, wenig Beachtung. Dementsprechend gibt es nicht genügend frauenspezifische Angebote in den Beratungs- und Versorgungsdiensten. Das Frauengesundheitszentrum schließt hier mit den POSITIVEN FRAUEN eine klaffende Lücke im Münchner Versorgungssystem zur Prävention von AIDS und zur Unterstützung von infizierten oder bereits erkrankten Frauen.

Das Projekt POSITIVE FRAUEN des Frauengesundheitszentrums München nutzt seit der Gründung kontinuierlich mit großem Engagement und Erfolg alle Möglichkeiten der Beratung, Selbsthilfe, Schulung und Öffentlichkeitsarbeit, um das Thema Frauen und AIDS in die öffentliche Diskussion einzubringen.

Besonders beeindruckend ist das Engagement der Frauen, die Geschlechterperspektive in die Medikamenten- und Therapieforschung zu integrieren. Zu den großen Verdiensten des Projekts gehört es, dass Frauen als Gruppe von Infizierten und Erkrankten mit eigenen Bedürfnissen und Lebensrealitäten in München besser wahrgenommen werden.

München, 13. März 2006 Christian Ude Oberbürgermeister